Psoriasis-Arthritis
Dr. Judith Rademacher
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Die Psoriasis-Arthritis (PsA) ist eine häufige, chronisch-entzündliche Erkrankung, welche sich klinisch vielseitig präsentieren kann, was ihre Klassifikation und Definition sowie die Therapie erschwert [1]. So kann sich die PsA als asymmetrische Oligoarthritis, symmetrische Polyarthritis, destruktive Arthritis, eine Arthritis v. a. der distalen Interphalangealgelenke (DIP) oder axiale Spondyloarthritis präsentieren. Besonders im frühen Stadium der Erkrankung ist die Diagnosestellung erschwert und beinhaltet die Abgrenzung zwischen dem Vorhandensein einer entzündlichen Gelenkerkrankung und muskuloskelettalen Symptomen anderen Ursprungs bei Patienten mit Psoriasis [2].
Rheumatologen und Dermatologen formulierten 2006 die ClASsification criteria for Psoriatic ARthritis (CASPAR) [3]. Als Voraussetzung wurde eine Gelenkentzündung festgelegt, welche entweder als periphere Arthritis, axiale Manifestation oder Enthesitis vorliegen sollte. Zusätzlich müssen Patienten ≥ 3 Punkte aus den folgenden Kategorien erfüllen:
- Vorhandensein einer Psoriasis diagnostiziert von einem Dermatologen oder Rheumatologen, entweder aktuell (das einzige Merkmal, welches mit 2 Punkten bewertet wird), in der Vergangenheit oder in der Familie
- Nagelbeteiligung
- Rheumafaktor-Negativität
- Daktylitis (aktuell oder in der Vergangenheit)
- röntgenologische juxtaartikuläre Knochenneubildung (an Händen oder Füßen)
Die CASPAR-Kriterien werden bis heute als Klassifikationskriterien in Studien verwendet und haben eine Spezifität von 98,7 % und eine Sensitivität von 91,4 %, welche bei Patienten in der frühen Phase ihrer Erkrankung auf eine Sensitivität von 88,7 % sinkt bei einer guten Spezifität > 95 % [4].